Materialien und wie du sie am besten pflegst:

BIOWOLLE

Wolle zählt zu den ersten Fasern die der Mensch zur Herstellung u.a. von Kleidung genutzt hat. Das Schaf dienen uns Menschen schon seit ca. 5000 Jahren als Lieferant für Wolle.Heute unterscheiden wir zwischen Wolle und Schurwolle – auch wenn es sich um den gleichen Ursprung, das Haarkleid eines Schafes, handelt. Schurwolle wird vom lebenden Schaf geschoren der gezupft (für z.B. das Soayschaf absolut schmerzfrei). Hingegen sagt die Kennzeichnung Wolle aus, dass die Faser aus recycelte Textilien, vom geschlachteten oder verendeten Tier stammen kann.Kontrolliert biologische Tierhaltung (kbT) beinhaltet artgerechte Tierhaltung und Fütterung sowie den Verzicht auf Masthilfsmittel. Zudem verzichtet man bei kbT-Schurwolle auf den Einsatz von Pestiziden, sowohl in der Parasitenbekämpfung am Tier als auch auf den Weideflächen. Das Kupieren des Schwanzes oder dasMulesingsind verboten. Die Wolle wird nach der Schur nicht chemisch oder synthetisch behandelt oder gefärbt. Das macht sie besonders hautverträglichund für den Träger unbedenklich.Die Trageeigenschaften von Wolle sind einzigartig. Wolle wirkt wärmend, ist wasserdampfdurchlässig (“atmungsaktiv”) und nimmt Schmutz schlecht auf. Sie enthält das Wollfett Lanolin das selbstreinigend wirkt und unangenehme Geruchsbildung verhindert. Daher reicht es, Kleidungsstücke aus Wolle regelmäßig auszulüften. Sollten doch mal gröbere Verschmutzungen entstanden sein wäschst Du diese am besten kalt und per Hand oder mit einem speziellen Wollwaschgang aus. Wichtig ist ein Wollwaschmittel um den natürlichen Fettfilm der Fasern und damit die positiven Eigenschaften von Wolle zu erhalten. Damit sich das Kleidungsstück nicht verzieht legt man Wollteile zum Trocknen hin anstatt sie aufzuhängen.

BIOBAUMWOLLE

Baumwolle aus kontrolliert biologischem Anbau (kbA) ist naturbelassen.

Ein paar Fakten vorab. Baumwolle ist eine sehr wasser- und bodenintensive Pflanze, die in den unterschiedlichsten Gebieten der Welt angebaut wird. Sie benötigt feinsandigen, feuchten Boden und viel Sonneneinstrahlung. Die größten Baumwollproduzenten sind Indien, China, USA, Pakistan, Brasilien, Australien und die Türkei – in dieser Reihenfolge (Quelle: Statista 2017). Konventionelle Baumwolle wird meist in Monokulturen angebaut. Die negativen Folgen sind Bodenerosionen, Versalzung der Böden, Verlust der Biodiversität, erhöhter Einsatz von Pestiziden und erhöhter Wasserverbrauch der Pflanze. Für ein Kilogramm Baumwollfasern werden auf konventionellen Baumwollplantagen je nach natürlicher Niederschlagsrate zwischen 10.000 und 29.000 Liter Wasser benötigt. Dieses Wasser fehlt den Regionen allerdings zum Nahrungsmittelanbau, das führt wiederum zu einer erhöhten Ungleichheit in der Gesellschaft.

Beim kontrolliert biologischen Anbau (kbA) von Baumwolle liegt die Sache allerdings anders.

Biobaumwolle wird ohne den Einsatz von chemischen Pestiziden und Düngemitteln angebaut.

Für den Erhalt der Bodenfruchtbarkeit wird mit organischen Stoffen wie Mist und Kompost gedüngt. Die Bauern müssen einen sogenannten Fruchtwechsel einhalten, d.h. die Baumwolle wird im Wechsel mit anderen Kulturen angebaut. Ausserdem erfolg die Ernte von Hand und ohne chemische Entlaubungsmittel. Dies birgt den Vorteil, dass nur reife Baumwollkapseln geerntet werden. Hier sind die Baumwollfasern länger und der daraus entstehende Faden besser.

Die Verarbeitung der Baumwolle in der Spinnerei, Weberei oder Strickerei sowie der Färberei kommt ebenfalls ohne den Einsatz von Pestiziden und chemischen Zusätzen aus. Baumwolle ist ein viel verwendetes Material, es kommt in vielen unterschiedlichen Qualitäten vor. Auch das Mischverhältnis kann sehr unterschiedlich sein. Man benutzt sie für Jeans,Hemden oder Jersey-Shirts. Die Gewebe sind besonders reißfest, strapazierfähig und dennoch pflegeleicht. Die Baumwollfaser nimmt körpereigene Nässe gut auf und speichert diese ohne sich nass und klebrig anzufühlen. Zudem ist sie kochfest, bunte Baumwolltextilien wäscht man bis 40 Grad. Manche Spezialgewebe aus Baumwolle wie Samt oder Batist erfordern allerdings einen Schonwaschgang. Gegen das Knittern der Stoffe hängt man die Wäsche zum Trocknen am besten auf einen Kleiderbügel. Denn sogenannte “Knitterfrei”-Ausrüstungen kommen in ökologischen Textilien nicht vor. Wenn Falten aus der Kleidung raus müssen ist bügeln aber auch kein Problem, am besten geht das in leicht feuchtem Zustand bei mittlerer Temperatur.

LYOCELL (TENCEL®)

Eine umweltschonende und schöne Alternative zu Viskose.

Lyocell ist eine sogenannte pflanzliche Regeneratsfaser und wird aus Holz gewonnen. Das Verfahren wird von der Firma Lenzing AG in Österreich angewandt, diese Faser wird Tencel® genannt. Die Herstellung ist besonders umweltschonend, da das verwendete Lösungsmittel nicht-toxisch ist und in einem geschlossenen Kreislauf immer wieder genutzt werden kann. Das Pendant zu Lyocell ist die Viskose, allerdings ist die Herstellung weniger umweltfreundlich.Die Materialien aus Tencel® sind also gut für die Umwelt, aber auch für uns – sie fühlen sich traumhaft an. Sie sind so zart und weich wie Seide. Allerdings wärmt Tencel® auch wie Wolle und kühlt wie Leinen. Die Faser ist außerdem noch saugfähiger als Baumwolle. Somit knittert sie weniger und trocknet leichter. Deshalb sind Blusen aus Tencel® die perfekte Wahl für einen Business-Trip. Pflegeleicht, knitterarm, leicht trocknend und angenehm zu tragen. Das Material wird ganz normal gewaschen, zum Trocknen hängt man es am besten gleich auf den Kleiderbügel – fertig!

 

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